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Neuer Aufgabenbereich für Diakoniepfarrer Hans Höroldt

Pfarrer Hans Höroldt (li.), Superintendent Bernd-Ekkehart Scholten (re.)

Der Superintendent des Kirchenkreises Leverkusen, Bernd-Ekkehart Scholten, hat am Sonntag, 20.03.2022 den Diakoniepfarrer Hans Höroldt von seinen Aufgaben im Diakonischen Werk entpflichtet. Höroldt widmet sich künftig der strategischen Immobilienentwicklung der Kirchen im Bergischen.

Angehörige, Wegbegleiter*innen aus Politik und Wirtschaft sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nahmen am feierlichen Gottesdienst in der Christuskirche teil und überbrachten gute Wünsche für den Wechsel in den neuen, zukunftsweisenden Projektauftrag.
Der Superintendent dankte Hans Höroldt für seine 14-jährige Tätigkeit als Diakoniepfarrer, seine Treue, Liebe und tatkräftige Weise, mit der er den Menschen Diakonie als Gabe Gottes und Aufgabe für alle nahegebracht habe. Seine besondere Stärke sei es, „immer neue Möglichkeiten zu sehen, neue Ideen und Projekte zu entwickeln und verschiedenste Player zu vernetzen“ um Kirche so im Sozialraum wirksam werden zu lassen. Deutlich werde dies beispielsweise an der Steigerung der Mitarbeitendenzahl im Diakonischen Werk von 25 auf heute 130 oder an der Gründung des Kita-Verbundes. Die Gabe, verschiedene Ebenen zu verknüpfen und zu vernetzen und Synergieeffekte zu schaffen statt sich vom Tellerrand begrenzen zu lassen, mündet nun in die neue Aufgabe, die sinnvolle Umnutzung kirchlicher Gebäude zu managen.

Pfarrer Hans Höroldt skizzierte in seiner Predigt zum Wort aus dem Hebräerbrief „Wir haben hier keine bleibende Stadt, sondern die zukünftige suchen wir“ die Zerbrechlichkeit des Lebens und Alltags. Gewohnte Sicherheiten seien brüchig, das gelte für den Angriffskrieg auf die Ukraine bis hin zur Form der Volkskirche, wie wir sie bisher erlebt haben.
Eine Welt, in der es Gewalt, Krieg, Not, Hinterlist und Falschheit gibt – mit welcher Perspektive blicken wir auf die „zukünftige Stadt“? Für Höroldt bildet Gemeinsamkeit und gegenseitige Unterstützung den roten Faden - konkret etwa im Manforter Laden oder im Alkenrather Familientreff, wo Familien unterstützt werden, um besser mit ihrer Lebenssituation zurechtzukommen. „Mit ihnen arbeiten statt für sie zu arbeiten“ unterstreicht diesen Ansatz. Dies bedeute auch, gemeinsam zu klären, was sich ändern soll, damit es für die Menschen besser werde und sie dann zu stärken, ihre Anliegen auch selbst im politischen Raum zu vertreten. 
Gemeinsam mit anderen zu arbeiten bedeute auch, auszuloten wie weit Wohlfahrtsverbände bei aller Konkurrenz trotzdem miteinander kooperieren können. „Naiv, weltfremd, vielleicht – aber handelt man so, dann es sein - etwa beim Beispiel Manfort – dass 1 + 1 eben doch nicht nur 2 sondern mehr werden können,“ so Höroldt.
Und schließlich seien die materiellen Güter der Kirchen wie Grundstücke und Gebäude nicht einfach Besitz sondern „eine uns auf Zeit verliehene Möglichkeit und Aufgabe, das, was uns da übergeben wurde, weiter zu entwickeln, etwa andere Gebäudeensemble zu schaffen, die uns und den Menschen um uns herum zugutekommen und die uns wirtschaftlich nicht überfordern.“ Dies eröffne andere Formen von Gemeindeleben. Hans Höroldt hat schon länger an der Ausgestaltung solcher Wege gearbeitet und  wird sich nun darauf konzentrieren.

Der ausführliche Predigttext von Pfarrer Hans Höroldt hier zum Download.