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Schwerpunkte der Kreissynode: Zukunft gestalten, Impfgerechtigkeit und Schöpfungsjahr 2022

Die Kreissynode ist das oberste Leitungsgremium des Kirchenkreises. Mitglieder sind die Pfarrerinnen und Pfarrer aller Gemeiden, die Funktionspfarrerinnen und -pfarrer, Presbyterinnen und Presbyter. Die Tagungen sind zweimal jährlich und öffentlich, sofern die Synode nichts anderes beschließt.

Rund 100 Synodale und Gäste nahmen an den Beratungen der 118. ordentlichen Kreissynode am 12. und 13. November per Zoom teil. Die Synodalen befassten sich mit dem Bericht des Superintendenten, Anträgen, dem Schöpfungsjahr 2022, Wahlen  sowie mit den Jahresabschlüssen des Kirchenkreises sowie des Diakonischen Werks Leverkusen, am Samstag stand der inhaltliche Schwerpunkt „Evangelische Kirche im Rheinland 2030“ auf der Tagesordnung.  

Bericht des Superintendenten

„In allen Bereichen war es eine aufreibende Zeit, gekennzeichnet durch die anhaltende Corona Pandemie“, lautet die Bilanz der Arbeit in den verschiedenen Bereichen des Kirchenkreises. Der Bericht zeigt die vielen kreativen Bemühungen auf, trotz der Pandemie die Arbeitsbereiche weiterzuentwickeln und mit anderen technischen Möglichkeiten fortzusetzen.

Die Pandemie habe in den Seelen und Alltagsstrukturen von Menschen verändernd gewirkt und für die Kirche als Transformationsbeschleuniger. „Wir sollten in dieser Wüste nicht in die Idealisierung von Vergangenheit verfallen und darauf hoffen, das ehedem Vertraute zu sichern, um dort wieder andocken zu können“, sagte der Superintendent Bernd-Ekkehart Scholten. „Wir stehen vor der entscheidenden Frage in Krisen, wie wir diese schaffen und Zukunft gestalten. Es geht um Ehrlichkeit, Klärung und Klarheit.“

Sachstand Manfort

Seit der Aufteilung der Johanneskirchengemeinde Manfort ist der Kirchenkreis Eigentümer der denkmalgeschützten Johanneskirche. Die Kreissynode hatte dem Kreissynodalvorstand (KSV) den Auftrag erteilt, bis 2020 eine Lösung zu erarbeiten, mit der die jährlichen Kosten der Immobilie in Höhe von damals rd. 60.000 Euro gedeckt werden können.
Diese Lösung stellt die Umwandlung der Kirche in eine Kindertageseinrichtung (Kita) mit fünf Gruppen dar, die seit nunmehr über zwei Jahren geplant wird. Der Bauantrag wurde im September 2020 eingereicht. Träger der neuen Kita soll der KITA-Verband werden. Die Kita wird 2023 voraussichtlich ihren Betrieb aufnehmen. Ein weiterer Baustein der evangelischen Präsenz in Manfort stellt die Diakonie-Station dar, die in 2022 ihren Betrieb dort aufnimmt.

Ein weiteres Gebäude, in dem die seit 2018 begonnenen Aktivitäten des Diakonischen Werkes und des Jugendwerkes einen neuen Platz finden sollten sowie Wohngruppen für Menschen mit Behinderungen lässt sich derzeit nicht wie ursprünglich geplant realisieren. Nach einer Wirtschaftlichkeitsberechnung hat sich gezeigt, dass jährlich sechsstellige Finanzierungskosten anfallen würden, die aus Kirchensteuermitteln aufgebracht werden müssten. Deshalb hat der KSV entschieden, diese Planungen nicht weiter zu verfolgen.
Der Kirchenkreis verfügt aber somit über ein Grundstück in der Leverkusener Mitte, für das eine Bebaubarkeit entwickelt worden ist, die ohne diese Planungsschritte nicht möglich gewesen wäre. Aktuell wird mit Investoren verhandelt, die begonnene Planung zu übernehmen und ohne finanzielle Beteiligung des Kirchenkreises zu realisieren.

Antrag „Impfgerechtigkeit

Die  Synode setzt sich dafür ein, dass Impfstoffe zur Bekämpfung der Corona-Pandemie allen Menschen zugänglich sein müssen. Die derzeitige weltweite Verteilung der Impfstoffe erhöht die Ungleichheit und Ungerechtigkeit zwischen den Menschen weltweit und gefährdet damit die notwendige globale Bekämpfung der Pandemie. Die Synode fordert die Bundesregierung auf, sich u. a. dafür einzusetzen, Möglichkeiten zur weltweiten Nutzung der Patente zu schaffen und zu ermöglichen, dass produktionstechnisches Wissen an Hersteller in der ganzen  Welt weitergegeben wird, damit die Produktionsmenge an bezahlbarem Impfstoff schnell und regional gesteigert werden kann.
Kirchenmitglieder, Gemeinden und die Leitung des Kirchenkreises sollen sich bei Landes- und Bundespolitiker*innen für die Umsetzung stark machen.

 

Schöpfungsjahr 2022

Durch die Kreissynode wurde im Juni 2021 beschlossen, dass der Kirchenkreis Leverkusen im Jahr 2022 ein „Schöpfungsjahr“ gestaltet. Im Zusammenwirken mit dem Ausschuss für Gerechtigkeit, Frieden und Bewahrung der Schöpfung wurden erste Aktionen entwickelt für die Zeit zwischen der Passionszeit (Klimafasten / Gottesdienst-Stafette) und dem Erntedankfest.

Geplant sind Veranstaltungen wie zum Beispiel Schöpfungs-Pilgerwanderung (unter Nutzung Obstwanderwege u.a.),  Seminarabende zur „Klimagerechtigkeit“ mit live-Schaltung zum Partnerkirchenkreis Lukajange in  Tansania, Energie-Fortbildung für Küster*innen, Hausmeister*innen, Baumpflanzaktion, das Anlegen einer Blumenwiese/Bienenweide und weitere Angebote für Kinder zu Artenvielfalt (Kooperation mit Umweltverbänden), örtliche Müllsammelaktionen, Fahrradtour zu Hofläden, Restkochabende zum Motto „Lebensmittel nutzen, nicht verschwenden“.

 

Wahlen

Nach dem Eintritt in den Ruhestand von Pfarrerin Anne Becker war die Position der „Skriba“ im Kreissynodalvorstand neu zu besetzen. Diese Position ist eine Art zweite Stellvertretung des Superintendenten nach der Position des Assessors/der Assessorin. Schulpfarrer Heribert Rösner wurde mit großer Mehrheit zum Skriba gewählt. Auf Rösners bisherige Position des 1. Stellv. Skriba wurde der Schlebuscher Pfarrer Gunnar Plewe gewählt.

Als Delegierte zur Landessynode der Evangelischen Kirche im Rheinland wurde die Seelsorgereferentin des Kirchenkreises Pfarrerin Dr. Andrea Gorres gewählt.

Um die Perspektive junger Menschen stärker zu berücksichtigen wurden zwei Personen unter 27 Jahre in die Synode berufen: Lara Fliß und Florian Mielchen.

Jahresabschlüsse

Entlastung, Feststellung und Ergebnisverwendung der vorgelegten Jahresabschlüsse  des Diakonischen Werks Leverkusen und Kirchenkreises Leverkusen wurden erteilt.

 

Schwerpunktthema „Evangelische Kirche im Rheinland 2030“

Dr. Georg Kalinna von der Landeskirche skizzierte die Zielrichtung des Positionspapiers der Kirchenleitung. „Es mangelt uns nicht an Wissen, was wir ändern müssten“, sagte er, die Umsetzung sei die Herausforderung. Das Papier bescheinigt in seiner kritischen Bestandsaufnahme den Kirchengemeinden  und -kreisen viele Ressourcen: etwa qualifiziertes Personal oder auch viel Kreativität.

„Wir erreichen zehn Prozent unserer Mitglieder seht gut – aber wie erreichen wir die anderen?“, fragte Kalinna. Ein Ansatzpunkt sei die konsequente Mitgliederorientierung, ihre Bedürfnisse und Fragen müssten im Vordergrund stehen. „Das Positionspapier will dafür Strukturen schaffen.“ Und es soll die Lust fördern, eigeninitiativ zu gestalten, indem das, was gut läuft, gestützt wird.

Weitere Leitkriterien seien die geistliche Orientierung und Zukunftsorientierung, die Ausschöpfung der Möglichkeiten der innerkirchlichen, diakonischen und ökumenischen Kooperationen, Stärkung der kirchlichen Vielfalt, deutliche Entlastung der Presbyterien durch die Verwaltung und Vernetzung mit anderen Partnern.

Die Kollekte der Synode ist für das Nyakahanga Hospital in Tansania bestimmt.

Wer spenden möchte: 

Kirchenkreis Leverkusen
IBAN DE89 3506 0190 1010 8640 18
(KD Bank Dortmund)
Verwendungszweck: Synode Tansania