Eigentlich stand der Berufswunsch von Thomas Holtzmann fest: er wollte Ingenieur werden. Aber nach seinem Zivildienst bei der Diakonie Sozialstation war für ihn klar, wofür er sich einsetzen möchte und er studierte soziale Arbeit. Das liegt 38 Jahre zurück. Und in all diesen Jahren konnte er seine Fähigkeiten in den verschiedenen Bereichen einbringen, unter anderem in der Kinder- und Jugendarbeit, der Schuldnerberatung oder dem Betreuungsverein.
Seine Leidenschaft für Zahlen und seine Affinität zur IT waren ein absoluter Gewinn für die Diakonie. Denn wenn es eng wurde, war klar: „Thomas fragen.“
In den 38 Jahren hat sich das Diakonische Werk von elf Beschäftigten zu einem mittelständischen Unternehmen mit knapp 150 Mitarbeitenden entwickelt. Thomas Holtzmann hat einen großen Anteil daran. „Ich habe auch großes Glück gehabt. Bewerben musst ich mich nie für irgendwas, ich bin immer gefragt worden.“
Natürlich hat er sich weitergebildet, unter anderem im Bereich Führung und Management. Doch er hält auch den „gesunden Menschenverstand“ hoch: „Einfach nicht vergessen, wo man selbst herkommt. Wenn es den Mitarbeitenden gut geht, kommen sie auch gerne zur Arbeit.“
Für ihn ist das Miteinander in der Diakonie sehr wichtig, Chefallüren sind ihm fremd. Und bis heute besitzt er keinen Anzug: „Ich bin mir selber treu geblieben.“
Die einzige sichtbare Änderung, die langjährigen Weggefährten ins Auge fällt: Er fasst keine Zigarette mehr an. Dafür teilen er und seine Nachfolgerin Anika Overath die Leidenschaft für Fruchtgummi.
Doch das ist natürlich nicht alles. Auch die neue Geschäftsführerin, die seit dem 01. November im Amt ist, hat Soziale Arbeit studiert und ist gelernte Heilerziehungspflegerin. Anika Overath ist 42 Jahre alt, verheiratet und hat eine Tochter.
Seit 2011 ist sie im Diakonischen Werk Leverkusen tätig und auch sie kennt ein breites Spektrum der Angebote aus der operativen Arbeit. Seit 2019 leitet sie als Abteilungsleiterin die Bereiche der Integrationshilfen, des Kommunalen Integrationsmanagements (KIM), der Antidiskriminierungsarbeit, der Perspektiv- und Rückkehrberatung sowie der niedrigschwelligen Fluchthilfe Burscheid.
Eine Fortbildung zum Personalcoach und eine Weiterbildung zum Management Sozialer Organisationen an der Akademie für Kirche und Diakonie in Berlin runden ihr Profil ab.
Anika Overath wurde nach einem Bewerbungsverfahren des Kirchenkreises Leverkusen vom Kreissynodalvorstand zur Geschäftsführerin des Diakonischen Werks gewählt. „Sie hat uns überzeugt durch ihre Kompetenz einerseits und den Blick für Menschen andererseits“, sagt Superintendent Bernd-Ekkehart Scholten. Es hätten einige Bewerbungen vorgelegen, auch die fundierte Kenntnis der Herausforderungen Diakonischen Handelns waren ein Argument für Anika Overath.
Unter der Leitung von Thomas Holtzmann hat die Diakonie mit der Antidiskriminierungsarbeit neue Impulse gesetzt, mit der Quartiersarbeit bestehende Kooperationen vertieft und erweitert. Die seit langem etablierte Schuldnerberatung reagiert auf gesellschaftliche Entwicklung mit speziellen Angeboten für Senioren, die Schulden haben oder auch für junge Menschen, die auf Finanz-Influencer im Internet hereinfallen.Für Anika Overath ist klar: „Die Angebote der Diakonie sollen in diesem Sinn weiterentwickelt und strategisch ausgerichtet werden, um sie auch in schwierigen Zeiten vorhalten zu können, wenn sie den Klientinnen und Klienten helfen, ihr Leben gut zu gestalten.“
Ein anderer Aspekt sei, weiterhin ein sicheres Arbeitsumfeld für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter anzubieten.
„Mit dem Kirchenkreis haben wir einen Arbeitgeber, bei dem engagierte Mitarbeitende nicht nur eine sinnvolle Arbeit finden sondern auch als Menschen wahrgenommen werden.“
Diese Grundhaltung bestätigt der Superintendent. Bei einem Dienst, der Menschen im Blick hat und parteilich für den Nächsten eintritt, sei das Grundverständnis von Leitung geprägt von einem partnerschaftlichen Miteinander.
Infos zum Diakonischen Werk Leverkusen:
Das Diakonische Werk Leverkusen ist die zentrale diakonische Einrichtung der evangelischen Kirchengemeinden in den Städten Burscheid, Langenfeld, Leichlingen, Leverkusen und Monheim und Teil der freien Wohlfahrtspflege. Tätigkeitsfelder sind die Jugend- und Familienhilfe, Hilfe für Menschen mit Behinderungen, des Gesundheits- und Sozialwesens sowie die Quartiersarbeit und die Migrationsberatung.
Diakonische Arbeit heißt: Mitverantwortung für die soziale, wirtschaftliche und politische Entwicklung in den Städten und Gemeinden. Hier hilft das Diakonisch Werk bei der Bewältigung unterschiedlicher sozialer Herausforderungen in den Stadtvierteln und Quartieren.
