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Synode der Evangelischen Kirche im Rheinland hat getagt

Dr. Thomas Hübner, Vikarin Charlotte Fischer, Präses Dr. Thorsten Latzel, Superintendent Bernd-Ekkehart Scholten, Pfarrer Dr. Detlev Prößdorf, Ingeburg Käseberg, Paul Hector (von links, Foto: Ursula Witzel)

Der Kirchenkreis Leverkusen war mit vier Delegierten vertreten, außerdem mit der Vertreterin der Vikar:innen und einem Studierendenvertreter.

Eine Woche lang hat die Landessynode in Düsseldorf getagt, diskutiert und Beschlüsse gefasst. Darüber informierten Superintendent Bernd-Ekkehart Scholten, Ingeborg Käseberg, Dr. Thomas Hübner und Pfarrer Dr. Detlev Prößdorf, die als Delegierte den Kirchenkreis Leverkusen vertreten haben. Vikarin Charlotte Fischer als Vertreterin der Vikar:innen und Paul Hector als Studierendenvertreter brachten ebenfalls ihre Eindrücke ein.
Nach den „Corona-Synoden“ als Videoformate scheinen alle einen hohen Bedarf am Austausch im Präsenzformat zu haben. Ingeborg Käseberg berichtete über das Schwerpunktthema Bildung. Unter dem Motto „Sensibel für Vielfalt, offen für Gott – Bildung. Evangelisch. Frei.“ wurde die Vielfalt der Angebote dargestellt und zugleich zur aktiven Gestaltung von lokalen Bildungslandschaften eingeladen. In verschiedenen Vorhaben soll religiöse Bildung weiterhin gestärkt werden, wie etwa einem Podcast-Projekt für Familien.
Pfarrer Dr. Detlev Prößdorf skizzierte die breite gesellschaftspolitische Themenpalette, mit der die Synode befasst war: Iran, Lützerath, Krieg in der Ukraine, Armut und Energiekrise. Er betonte, dass nicht einfach gefällige Beschlüsse gefasst wurden, sondern in Ausschüssen um Formulierungen gefeilt und darauf geachtet wurde, ein breites Meinungsspektrum zu integrieren ohne inhaltliche Relevanz aufzugeben. Das gilt auch für die Forderung nach einem Moratorium für den Abbau unter Lützerath.
Einen Blick auf die Finanzen warf Dr. Thomas Hübner: diese Synode war keine Finanzsynode; inhaltlich zeigte sich, dass einem Mehr an Einnahmen bei den Kirchensteuern deutlich erhöhte Ausgaben angesichts der Inflation, steigender Energiepreise und Personalkosten gegenüberstehen. Und für alle, die ihren privaten PKW oder ihr Fahrrad für Dienstfahren nutzen, wird es eine befristete Erhöhung der Fahrtkostenerstattung geben.
Superintendent Bernd-Ekkehart Scholten stellte den Beschluss zur Arbeitszeitregelung im Pfarrdienst dar. Damit wurde erstmals eine Stundenbemessung festgelegt: Pfarrerinnen und Pfarrer sollen im Jahresmittel 41 Stunden pro Woche Ihren Dienst versehen.
Hier sind noch manche praktische Fragen zu klären, doch bedeutet auch so den Anstoß zu Klärungen innerhalb der Gemeinden. Die 41 Stunden pro Woche gelten als Jahresdurchschnitt, so dass darauf geachtet werden sollte, sie auszugleichen, wenn Mehrarbeitsstunden anfallen. Werden aber 44 Stunden pro Woche im Jahresschnitt erreicht, soll im Presbyterium die Vereinbarung überarbeitet werden. Allerdings müssten Lösungen gefunden werden, wie Mehrarbeit gemessen und dokumentiert werden kann.

Die rheinische Kirche hat zudem ihre „Verfassung“ überarbeitet: die Kirchenordnung soll nur noch das Grundlegende enthalten, das Wie der Umsetzung wurde in andere Gesetze ausgelagert. Ergebnis ist eine Verminderung der ehemals 170 Artikel auf nur 79. Eine Neuerung ist, dass Vorsitz und Stellvertretung im Presbyterium nicht mehr mit einer Pfarrperson besetzt sein muss. Aufgrund der notwendigen Anpassungen tritt dies jedoch erst im Jahr 2024 in Kraft.

Alle Beschlüsse im Detail und Eindrücke von der Synode: https://landessynode.ekir.de/