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Präses Thorsten Latzel besuchte das Café Welt in Leverkusen

Thorsten Latzel und Warda Shabat (Teilnehmerin), im Hintergrund ihr Ehemann Abdul Rahman Ahmad und die Kinder Merna und Maya

Die evangelische Kirchengemeinde Leverkusen-Mitte kümmert sich in Kooperation mit dem Familien- und Erwachsenen-Bildungswerk um Menschen mit Migrationshintergrund in der Nachbarschaft.

Die Gemeinde betreibt seit fünf Jahren ein Begegnungscafé, stellt Kontakte zu städtischen, kirchlichen und sozialen Einrichtungen her und sorgt für die Betreuung der ehrenamtlich Mitarbeitenden – in Zeiten der Corona-Pandemie auch digital.
„Ich habe im Café Welt besser Deutsch gelernt als im Integrationskurs“, sagt Warda Shabat. Vor sechs Jahren kam sie mit ihrem Ehemann aus Syrien nach Leverkusen. Im Café Welt habe sie viel mehr über Alltagsthemen gelernt. Ehrenamtliche standen dem Ehepaar zur Seite: nicht nur beim Deutsch lernen, sondern auch bei der Wohnungssuche, dem Möbelbeschaffen, Umzug und Arbeitsaufnahme. Beide sind Kurt Krefft sehr dankbar, denn mit seiner Hilfe haben sie nun auch einen Kita-Platz für die beiden Mädchen Maya (zwei Jahre) und Merna (vier Jahre).

Pfarrer Christoph Engels erinnerte an die Gründungsphase. Gemeinsam mit Martina Weber haben sie die Flüchtlinge besucht und eingeladen. Schnell wuchs die Besucherzahl, aber schon beim Start waren 40 Besucherinnen und Besucher da. Am Anfang wurden zwei bis drei Sprachkurse in der Woche angeboten – mit Kinderbetreuung. Später übernahm das synodale Familien- und Erwachsenenbildungswerk als Kooperationspartner einen Sprachkurs im Café Welt an.

Die Corona-Pandemie hat diese Arbeit zeitweise unterbrochen. Doch die Beteiligten haben mit Online-Sprachkursen, per Whatsapp oder mit Spaziergängen zu zweit nach Möglichkeiten gesucht, um die Menschen in dieser Situation nicht alleine zu lassen. Schnell konnte die Idee verwirklicht werden, den Sprachunterricht innerhalb des Begegnungscafés als Fernunterricht anzubieten. Im Laufe der Zeit sind zwischen den Ehrenamtlichen, den Sprachlehrerinnen und Sprachlehrern und den Menschen mit Migrationshintergrund verlässliche Beziehungen gewachsen. „Es läuft schon wieder an. Letzte Woche kamen 18 Teilnehmer/-innen und 14 Kinder“, freut sich Koordinatorin Marion Kirstein.

Auf seiner „Sommertour der Hoffnung“ besuchte Dr. Thorsten Latzel, Präses der evangelischen Kirche im Rheinland, das Projekt. Das Motto seiner Tour lautet: „Acht Tage, 40 Gemeinden, eine Botschaft: Wir brechen gemeinsam auf nach Corona!“ Vom 06. bis 13. Juli tritt er kräftig in die Pedale, radelt von Süd nach Nord, von Saarbrücken nach Wesel durch die Evangelische Kirche im Rheinland und sammelt dabei Hoffnungsgeschichten. Eine davon war das Café Welt in Leverkusen. „Ich bin froh, dass es so ein Angebot gibt“, sagte Latzel, „bei dem Menschen miteinander umgehen lernen und im Fremden als allererstes den Mitmenschen sehen.“