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Pfarrer Christoph Engels wechselt von Leverkusen in den Hunsrück

Pfarrer Christoph Engels bei einer Andacht

Nach 23 Jahren hat sich Christoph Engels aus seiner Gemeinde Leverkusen-Mitte (Wiesdorf) verabschiedet.

Der Möbelwagen ist bestellt, die Kisten sind gepackt und im Moment findet alles zum letzten Mal statt: die Konfirmandengruppe, der Frauenkreis, die Ausstellung und auch der Gottesdienst in der Christuskirche. Pfarrer Christoph Engels nimmt Abschied und wechselt nach über 23 Jahren von Leverkusen in eine Gemeinde im Hunsrück.

 „Ich weiß noch gar nicht, wie es sich anfühlen wird, auf dem Land zu leben. Bisher habe ich immer in einer Stadt gewohnt“, sagt Christoph Engels. Der gebürtige Dortmunder hat in Essen seine Kindheit verbracht, danach in Bonn gelebt und studiert, seine beruflichen Stationen waren Bonn, Hilden, Essen und dann Leverkusen.

Im Januar hat ihm ein Herzinfarkt einen Strich gemacht durch sein bis dahin vollgepacktes, überaus rühriges Arbeitsleben. Er hat Zeit gebraucht und sich nach und nach sein Leben zurückerobert. „Vorher waren 60 bis 70 Stunden pro Woche mein normales Arbeitspensum. Aber mir war klar, dass ich so nicht weitermachen kann.“

Er kann auf viele Jahre zurückblicken – reich an Aktivitäten, die ihn erfüllt haben: „Gemeindereisen nach Rom, Florenz oder Paris, Lesungen in der Kirche, ein wenig der protestantische Karneval, politische, gesellschaftliche und kulturelle Veranstaltungen und nicht zuletzt der Gemeindebrief – all das lief neben den üblichen Aufgaben als Pfarrer“, berichtet Christoph Engels. Hinzu kamen die Betreuung der Gemeindemitglieder in Manfort und neue Formen der Gemeindearbeit mit Projekten, der Mittagskirche (mit einem gemeinsamen Essen) oder auch der „Kleinste Weihnachtsmarkt“ in Leverkusen. Hinzu kam eine Fülle intensiver Beziehungen zu den Menschen in Wiesdorf: „In der letzten Konfirmandengruppe war ein Junge, dessen Mutter zu meinen ersten Konfirmandinnen hier in der Gemeinde zählte. Sie habe ich auch verheiratet, ihre Kinder getauft und sie begleitet, als sie geschieden wurde – und danach mit ihr die zweite Hochzeit gefeiert.“

 Mit einem weinenden und einem lachende Auge blickt Christoph Engels zurück und freut sich jetzt auch auf neue Aufgaben im „Pastoralen Dienst im Übergang“ für die Landeskirche. Seine erste Station wird in Berschweiler sein, eine Gemeinde im Hunsrück mit sieben kleinen Ortschaften. Dort wird er natürlich Gottesdienste feiern, die Amtshandlungen übernehmen und die Fusion von drei Gemeinden begleiten. Alle anderen Tätigkeiten wie Gruppen, Kreise oder Konfirmandenarbeit entfallen. So peilt Christoph Engels eine Arbeitszeit von 42 Stunden an, um seine Gesundheit zu erhalten.
Neben seiner Beratungs-und Lebenserfahrung kommt ihm dabei seine tiefenpsychologische Zusatzausbildung zu Gute. Für zunächst ein Jahr zieht er dort in das leerstehende Pfarrhaus – pendeln ist bei einer Entfernung von rund 250 Kilometern keine Option.

Er blickt gespannt darauf, was kommt.

Wir wünschen alles Gute, Gottes Segen und vor allem Gesundheit!