"Aaaaoooouuuuuiiiiaaah!" - wenn eine Gruppe von Lehrerinnen und Lehrern gemeinsam solche Laute ausstößt, trainieren sie das wichtigste Instrument, mit dem sie vor ihren Klassen stehen: ihre Stimmen. Auf Einladung von Schulreferentin Jessica Wilhelmi zeigte Stimm-Coach Alexandra Naumann, wie Atmung, Körperspannung, Präsenz und Stimme zusammenhängen. "Man kann sich vertun", erklärte die erfahrene Sängerin, Gesangslehrerin und Chorleiterin, "aber wir sind es gewohnt, Stimmlagen bestimmte Rollen zuzuordnen". Tiefe oder hohe Stimmen werden als mehr oder weniger dominant empfunden, langsames oder schnelles Sprechen als mehr oder weniger souverän. Lehrkräfte müssen ihre Stimme schonend einsetzen. Es ist bekannt, dass viele an Heiserkeit und Halsschmerzen leiden. Alexandra Neumann gab praktische Tipps und machte viele Übungen, wie der Druck aus der Stimme herausgenommen werden kann: seufzen, schmatzen, summen, "närrisches Sprechen", bei dem der Kiefer locker lässt. Ein Schlüssel zu entspanntem Sprechen sind geschmeidige Bewegungen, die nicht nur Lippen und Zunge betreffen, sondern auch Schultern, Arme, Solar Plexus, Becken und Beine bis zu den Zehenspitzen. Nebenbei gab es eine Fülle praktischer Hinweise: Salbeitee statt Kaffee, Klatschspiele, Glöckchen oder Gesten, statt durch Gebrüll in einer lauten Klasse Aufmerksamkeit zu erzeugen. Es gab auch leichte Übungen, die in Pausen zur Entspannung der Stimme beitragen oder auch mit der ganzen Klasse umgesetzt werden können. Am Ende war den Teilnehmerinnen und Teilnehmern klar, dass sie ihre Präsenz in vielen Alltagssituationen ihrer Stimme verdanken und dass sie für die eigene Stimmgesundheit etwas tun können.
Wegen der großen Bedeutung des Themas für Lehrerinnen und Lehrer bietet das Schulreferat einen vertiefenden, kostenpflichtigen Kurs im 2. Halbjahr an: Alexandra Naumann wird mit einer festen Gruppe an Stimme und Resonanz arbeiten. Interessenten melden sich bitte im Schulreferat, Tel. 02174/8966131.