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​​​​​​​Herbstsynode des Kirchenkreises Leverkusen: Bericht des Superintendenten, Wahlen und Haushalt

Wahlen standen bei der Synode auf der Tagesordnung

Die 124. Ordentliche Synode des Kirchenkreises Leverkusen tagte am Freitag, 15. November 2024 in Leverkusen Schlebusch. 

Die Kreissynode ist das oberste Leitungsgremium des Kirchenkreises. Mitglieder sind die Pfarrerinnen und Pfarrer sowie Presbyterinnen und Presbyter aller Kirchengemeinden in den Städten Burscheid, Langenfeld, Leichlingen, Leverkusen und Monheim, die Funktionspfarrerinnen und -pfarrer und berufene Mitglieder. Die Tagungen sind zweimal jährlich und öffentlich, es sei denn, die Synode beschließt Nichtöffentlichkeit in einzelnen Angelegenheiten. Rund 80 Synodale und Gäste haben an den Beratungen teilgenommen. Die Synodalen befassten sich unter anderem mit dem Bericht des Superintendenten, Wahlen und dem Haushalt.

Bericht des Superintendenten

Superintendent Bernd-Ekkehart Scholten betrachtete aktuelle Entwicklungen aus der evangelischen Perspektive. „Brückenschläge zu schaffen“ stellten eine der Herausforderungen in Zeiten gesellschaftlicher Spaltung und Verunsicherung dar. Auch wenn der Vertrauensverlust in die Institutionen nicht vor Kirche Halt mache, so ist die Kompetenz von Kirche als „Vertrauensmittlerin“ laut der 6. Kirchenmitgliedschaftsuntersuchung durchaus vorhanden.
Hier könne Kirche ihre Botschaft vertreten und diskursive Räume schaffen, in denen Menschen gehört werden. Denn wer sich ungehört und abgehängt fühle, sei offener für einfache Antworten und ausgrenzende Ressentiments. Es gelte Brücken zu schlagen und Begegnungen zu stärken.

Bei allen Schwierigkeiten – seien es Finanzen oder Rückgang der Mitgliederzahlen – bleibe das Ziel, Kirche als nach innen Halt gebend und nach außen einladend erlebbar zu machen. „Wir sind nicht weniger Kirche, wenn wir weniger sind“, unterstrich der Superintendent.

Deshalb gibt es neue Impulse, etwa der gezielte Austausch mit Theologie-Studierenden und Presbyter*innen U27. Etwa die Hälfte der Presbyter*innen unter 27 Jahren (11 von 23) nahmen an einem Austauschtreffen teil und wünschten sich auch weitere regelmäßige Verabredungen.

Außerdem nimmt der Kirchenkreis an einem Pilotprojekt der Landeskirche zur Mitgliederkommunikation teil. Der Kontakt zu den Gemeindegliedern trägt wesentlich zur Mitgliederbindung bei, das belegen Untersuchungen verschiedener Landeskirchen. Aussagen von Mitgliedern lauten beispielsweise: „Die Kirche zeigt Interesse an mir und meinem Leben, möchte mit mir in Kontakt bleiben und mich über Angebote informieren.“ Mit einer neuen Software können die beteiligten Gemeinden ihre Kommunikation mit ihren Mitgliedern entlang von Lebensereignissen wie Geburt des Kindes, Schulanfang oder Zuzug optimieren.    

Die Stärkung des ehrenamtlichen Engagements hat einen großen Stellenwert im Kirchenkreis. So werden Lektor*innen in einem Kurs ausgebildet, die Gottesdienste übernehmen können. Mit der Stärkung des Ehrenamts auch an dieser Stelle  unterstreicht der Kirchenkreis das evangelische Prinzip des „Priestertums aller Gläubigen“. Auch in der Seelsorgeausbildung ist eine hohe Nachfrage zu verzeichnen. Ein weiterer Kurs wurde im Herbst abgeschlossen, die Menschen engagieren sich in der Krankenhaus- und Notfallseesorge sowie im Altenheim und der Gemeinde.

Mit verschiedenen Schritten ändert sich das Gesicht von Kirche. Dies zeigt, „dass wir nicht in Sorge und Angst verharren, sondern vielfältig und paradigmatisch, gemeinsam oder füreinander Schritte gehen..., so Bernd-Ekkehart Scholten.

Wahlen

Als Abgeordnete zur Landessynode wurde die Juristin Meike Hübner aus Monheim gewählt. Mit den Delegierten Pfarrerin Andrea Gorres, Sandra Fliß, der Vorständin des Diakonischen Werks Rheinland-Westfalen-Lippe, Kirsten Schwenke aus Leverkusen und Superintendent Bernd-Ekkehart Scholten ist der Kirchenkreis bei der Landessynode im Februar 2025 mit einem starken Team vertreten. 

Turnusgemäß wurden die Mitglieder des Kreissynodalvorstands (KSV) für weitere vier Jahre gewählt:
Skriba: Pfarrer Heribert Rösner, Sandra Fliß (1. Älteste), Michael Kaib (Stellvertretung), Dr. Thomas Hübner (3. Ältester), Ulrich Freund (Stellvertretung).

Neu im KSV sind Klaus Radtke, langjähriges Mitglied im Presbyterium der Kirchengemeinde Schlebusch (4. Ältester) und Marina Döpper, Presbyterin in der Kirchengemeinde Opladen (Stellvertretung).

Der Kreissynodalvorstand ist das Leitungsgremium des Kirchenkreises und besteht aus dem Superintendenten, dem Assessor (Stellvertreter des Superintendenten), dem Skriba (Stellvertreter des Assessors) und in der Regel vier „Synodalältesten“. Während die ersten drei Ämter von Theologen besetzt werden, sind die Synodalältesten stets Nicht-Theologen.

Haushalt

Dass die Kirchensteuern rückläufig sind, ist allgemein bekannt. Der Rückgang fällt im Kirchenkreis Leverkusen besonders drastisch aus, so dass der Fachausschuss Verwaltung und Finanzen für die kommenden Jahre ein Defizit von über 700.000 Euro prognostiziert.
Neben der Analyse der genauen Hintergründe der negativen Entwicklung wird ein Konsolidierungsplan erarbeitet, der in der Sommersynode 2025 vorgelegt wird. Alles kommt auf den Prüfstand, geplant ist ein strukturiertes Verfahren mit den Verantwortlichen aus den Werken, Referaten und Tätigkeitsfeldern anhand der Leitfragen: 
Wo wollen wir hin?
Warum und wo wollen wir wirken?
Was geben wir auf?

Eingebunden in den Prozess werden auch die Gemeinden, in dem Verfahren sollen zügig und ergebnisorientiert Entscheidungen vorbereitet werden.