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Frieden ist möglich

Foto der Mitwirkenden

Rat der Religionen Leverkusen

"Es ist gut, dass sich so viele Menschen für den Frieden einsetzen!" Superintendent Gert-René Loerken war sichtlich bewegt: in der evangelischen Kirche in Leichlingen sang ein 60-köpfiger multireligiöser Projektchor. Der Rat der Religionen setzt Zeichen.

Weitere 100 Besucherinnen und Besucher erlebten das musikalisch-interreligiöse Ereignis, stimmten ein, bis die Kirche von dem gesungenen Wunsch „Gib uns Frieden!“ erfüllt war.

Christen aus evangelischen, katholischen und freikirchlichen Gemeinden wie der neuapostolischen Kirche, Muslime und Mitglieder der Leverkusener buddhistischen Gemeinschaft Zaltho Sangha hatten mit Kantor Carsten Ehret (Leichlingen) und Imam Kaan Baki (Leverkusen) in nur zwei Proben mehrere interessante, musikalisch und sprachlich herausfordernde Stücke einstudiert: Luthers „Verleih uns Frieden“ in musikalisch neuem Gewand war ebenso darunter wie ein jüdisches Friedenslied und ein arabisches poetisches Stück, das jedes muslimische Kind kennt und in dem der „Vollmond über der Dunkelheit der Zeit“ besungen wird, ein Symbol für Gemeinsamkeit. Zwischen Chor- und Gemeindegesang trugen Leverkusener Religionsvertreter zentrale Gedanken ihrer Tradition vor: „Gott möchte durch uns leuchten“, betonte der katholische Stadtdechant Heinz-Peter Teller. Andreas Brüne, Vorstand der Neuapostolischen Kirche Opladen buchstabierte das Wort „Frieden“ durch. Die buddhistische Nonne Marion Gen Rai Lukas betonte die Verantwortung jedes Einzelnen und empfahl, Frieden dadurch zu stiften, dass Menschen in sich selbst zum Frieden finden. Der Dialogbeauftragte der Leverkusener Ditib-Moschee, Muhammed Adib zitierte den christlichen Theologen Hans Küng: „Es gibt keinen Weltfrieden ohne Religionsfrieden“ und betonte die Zusammengehörigkeit aller Menschen.

Weltbaugesetz Liebe

Von der Stadt Leverkusen dankte Bürgermeister Gerd Wölwer allen Beteiligten. Gegen alle Versuche, die Gesellschaft zu spalten, sollten Menschen jetzt viele Zeichen für den Frieden setzen. Die Leichlinger Bürgermeisterin Erika Horsthemke sang selbst im Chor mit: „Lieder geben Kraft und Hoffnung“. Für sie sei „Liebe das Weltbaugesetz“, und wer in der eigenen Seele davon bewegt sei, könne sich auch für soziale Gerechtigkeit einsetzen, die Voraussetzung für einen dauerhaften Frieden.

Der Rat der Religionen Leverkusen hatte diese Veranstaltung durchgeführt. Seit 14 Jahren fördern Vertreter der Leverkusener Religionsgemeinschaften das gegenseitige Verständnis und laden in vielen öffentlichen Veranstaltungen die Bürgerschaft ein, die Unterschiede und Gemeinsamkeiten besser kennen  zu lernen.