Sie sind hier:

Der Bauspielplatz in Leverkusen-Rheindorf feiert sein 50-jähriges Bestehen

Zum Jubiläum gab es Eis für alle Kinder auf dem Bauspielplatz.

Der Bauspielplatz, der von den Besucherinnen und Besuchern gerne auch liebevoll „BAUI“ genannt wird, ist eine einzigartige Einrichtung in Leverkusen für Kinder und Jugendliche.

Die Kinder können das kreative Bau- und Bastelangebot wahrzunehmen, ihre Zeit mit anderen Kindern im Freispiel verbringen und die Natur erleben. Konkret bedeutet das: „Sie haben hier Platz zum Rennen, Toben, Schreien, Matschen und natürlich Hütten bauen“, sagt Sibylle Grützmacher, die den Bauspielplatz leitet.
Ihr ist wichtig, den Kindern möglichst viel Freiraum zu geben. „Kindern wird viel zu wenig zugetraut“, sagt sie. Denn oft heißt es: „Das schaffst du nicht“. Doch die Pädagogin hat zum Ziel, „die Kinder dazu zu befähigen, ihre Fähigkeiten und Kraft selbst einzuschätzen.“ Wer also auf eine Hütte hinauf klettert, kommt auch alleine wieder herunter.
Außerdem finden beim Bauen im Team laufend Aushandlungsprozesse statt. Die Kinder lernen, sich abzusprechen, Kompromisse zu schließen und natürlich auch, Konflikte zu managen. „Wir sind ja da und greifen im Notfall ein“, erklärt Sibylle Grützmacher.

In den Ferien wird immer ein Programm wie beispielsweise Ausflüge in den Tierpark angeboten. Ein besonderes Highlight für die Kinder ist die Übernachtung in den Sommerferien. Außerdem veranstaltet das Team regelmäßig Feste und Partys zu Karneval, Weihnachten und anderen Anlässen. Der Bedarf an niederschwelligen und kostenfreien, freizeitpädagogischen Angeboten, ist bei den Kindern und Jugendlichen in Rheindorf sehr hoch. Durch die lange Geschichte des Bauspielplatzes ist die Lebenswelt vieler Kinder und Jugendlichen und Familien eng verwoben mit diesem besonderen Angebot im Stadtteil. Häufig haben schon Eltern und Großeltern das Angebot des Bauspielplatzes wahrgenommen.

Aktuell gibt es ein großes Team an Ehrenamtlichen, die die Arbeit auf dem Bauspielplatz unterstützen. Getragen wird der „Baui“ von den Kooperationspartnern katholische Pfarrgemeinde St. Aldegundis, Katholische Jugendagentur, evangelische Kirchengemeinde an Dhünn, Wupper und Rhein und dem Kirchenkreis Leverkusen.

Zur Jubiläumsfeier, die Michaela Bolz, Jugendreferentin im Kirchenkreis Leverkusen moderierte, kamen viele Weggefährten*innen des Bauspielplatzes. 
Erika Georg-Monney, Referentin im Amt für Jugendarbeit der Rheinischen Landeskirche, zeichnete in ihrem Impulsreferat die Entwicklung der „Gerümpel- und Bauspielplätze“ seit der 70er Jahren nach. Mit der Verabschiedung der UN-Kinderrechtskonvention richtete sich der Fokus in den 90er auf Beteiligung und selbstgestaltete Erlebnisräume. Auch heute geht es in erster Linie um die Lebenswelt und die Bedürfnisse der Kinder.

Oberbürgermeister Uwe Richrath tat in seinem Grußwort kund, dass der Bauspielplatz auch ihn in seiner Zeit der Schülermitverwaltung geprägt habe. Er freue sich, dass Kinder und Jugendliche hier einen Ort hätten, an dem sie „glücklich sind“.
Grußworte kamen auch von Veronika Kuffner, die den Bauspielplatz im Rahmen ihrer Funktionen im Kirchenkreis Leverkusen als Jugendreferentin und Geschäftsführerin des Jugendwerks begleitet hat oder auch vom Superintendent des Kirchenkreises, Bernd-Ekkehart Scholten.

Zum Anhören: ein Beitrag über den Bauspielplatz in der Sendung "Himmel und Erde" auf Radio Leverkusen vom 21.07.2024