Sie sind hier:

125. Ordentlichen Tagung der Synode des Kirchenkreises Leverkusen

Themen waren  u.a. ein Projekt zur Stärkung der Mitgliederkommunikation, Ausbildung von Lektorinnen und Lektoren, 40 Jahre Partnerschaft Tansania und das Konsolidierungskonzept des Kirchenkreises.

Die Kreissynode ist das oberste Leitungsgremium des Kirchenkreises. Mitglieder sind die Pfarrerinnen und Pfarrer sowie Presbyterinnen und Presbyter aller Kirchengemeinden in den Städten Burscheid, Langenfeld, Leichlingen, Leverkusen und Monheim, die Funktionspfarrerinnen und -pfarrer und berufene Mitglieder. Die Tagungen sind zweimal jährlich und öffentlich, es sei denn, die Synode beschließt Nichtöffentlichkeit in einzelnen Angelegenheiten. Die Kreissynode tagte am 27.06. und 28.06.2025 in Leverkusen-Rheindorf, rund 75 Synodale und Gäste haben an den Beratungen teilgenommen
Themen waren  u.a. ein Projekt zur Stärkung der Mitgliederkommunikation, Ausbildung von Lektorinnen und Lektoren, 40 Jahre Partnerschaft Tansania und das Konsolidierungskonzept des Kirchenkreises.

Mitgliederkommunikation

Der Kirchenkreis Leverkusen beteiligt sich an einem Pilotprojekt der Landeskirche zur Mitgliederkommunikation. Dr. Julia Luzius aus der Gemeinde Langefeld präsentierte erste Erfahrungen. Ziel des Projekts ist, die Mitglieder entlang von wichtigen Stationen in ihrem Leben anzusprechen, wie zum Beispiel dem 18. Geburtstag, Zuzug in die Gemeinde oder Tauferinnerung. Mit einer speziellen Software werden die Mitglieder-Daten genutzt, um beispielsweise die individualisierten Geburtstagswünsche zu versenden. „Es ist eine große Arbeitserleichterung. Die Pfarrer müssen nicht mehr jede Grußkarte persönlich vorbereiten“, sagt Julia Luzius. Das Projekt ist ein Baustein, um die Mitgliederbindung zu erhöhen und so die Austrittszahlen zu verringern. An dem Pilotprojekt der Landeskirche nehmen vier Kirchengemeinden teil.

Ausbildung von Lektor*innen

Die evangelische Lektor*innenausbildung befähigt Gemeindeglieder, eigenständig Gottesdienste zu leiten und die Lesungen sowie Gebete zu übernehmen. Die Ausbildung vermittelt ein Jahr lang sowohl theoretisches Wissen, wie biblische und kirchliche Grundlagen, als auch praktische Fähigkeiten im Gottesdienstablauf, Textgestaltung oder auch Sprechtraining. Der ehemalige Superintendent Pfarrer i. R. Gert-René Loerken hat bisher im Kirchenkreis Leverkusen zwei Kurse abgehalten, die künftig als Leitfaden für die Landeskirche dienen. So will die evangelische Kirche das Ehrenamt stärken und ermöglicht einen wichtigen Dienst für das gottesdienstliche Leben der Gemeinden.

40 Jahre Partnerschaft mit Tansania

Seit 1985 besteht die Partnerschaft zwischen dem Kirchenkreis Leverkusen und dem Lukajange Distrikt der Karagwe Diözese im Nordwesten Tansanias, in der Nähe des Viktoriasees. Partnerschaft auf zwei Säulen: zum einen aus regelmäßigen Begegnungsbesuchen, zum anderen aus der Förderung ausgewählter Projekte in Lukajange. Die Besuche dienen dazu, sich kennenzulernen und zu verstehen. Die Besucher*innen aus Leverkusen leben als Gäste in privaten Häusern und Familien. So können sie die Lebenswirklichkeit und die tansanische Kultur kennenlernen. Wenn die Tansanier*innen nach Deutschland kommen, wohnen sie ebenfalls in Familien und nehmen am Leben der Kirchengemeinden teil.
Die Projekte sind in den 40 Jahren vielfältig gewesen. Sie reichen über die Beteiligung am Bau von Kirchen und Pfarrhäusern (die Kirche in Tansania wächst stetig), über die Errichtung einer medizinischen Versorgungsstation, bis zu Baumpflanzungen, Brunnenbau oder Bildungsarbeit. Anlässlich des 40-jährigen Bestehens der Partnerschaft schenkt der Kirchenkreis seinem Partnerkirchenkreis 40 Bäume, im Gegenzug wird auch in Burscheid am Haus der Kirche ein Baum gepflanzt.

Konsolidierungskonzept

Dass die Kirchensteuern rückläufig sind, ist allgemein bekannt. Der Rückgang fiel im vergangenen Jahr im Kirchenkreis Leverkusen im Vergleich zu anderen Kirchenkreises sehr drastisch aus, so dass für die kommenden Jahre ein Defizit von über 700.000 Euro prognostiziert wurde.
Auf der Herbstsynode im November 2024 wurde vereinbart, dass der Kreissynodalvorstand ein Verfahren zur Haushaltskonsolidierung bis 2028 vorlegt. Als Konsolidierungsziel wurde 500.000 Euro plus angesetzt. Seit dem wurden verschiedene Schritte eingeleitet, eine Arbeitsgruppe des Kreissynodalvorstandes analysierte Daten und Fakten. In Gesprächen mit den Werken, Referaten und Arbeitsbereichen des Kirchenkreises wurden Veränderungsperspektiven angedacht. Bei einem Synodaltag im Mai zum Thema „Wozu sind wir Kirche?“ konturierten Mitglieder der Synode Kriterien für die künftige Ausrichtung des Kirchenkreises.

Superintendent Bernd-Ekkehart Scholten warb dafür, kreativ zu überlegen, wie der Kirchenkreis Eigenmittel verringern und neue Einnahmequellen generieren kann. Zugleich werde der Kirchenkreis in einen Organisationsentwicklungsprozess einsteigen.

Die Synode beschloss nach engagierter Diskussion, die Umsetzung des Konsolidierungsziels von 700.000 Euro im Haushaltsjahr 2025 zu beginnen. Parallel soll an einem Zielbild für den Kirchenkreis gearbeitet werden, das inhaltliche Schwerpunkte umfasst.