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120. ordentliche Synode des Kirchenkreises Leverkusen

Die Synodalen konnten in Präsenzform und per Videokonferenz teilnehmen

Herbst-Synode: Kooperationen über Gemeindegrenzen, Kompetenzzentrum für Zukunftssicherung und Nachhaltigkeit und Hilfen für Menschen in Not

Die 120. ordentliche Synode des Kirchenkreises Leverkusen tagte am Freitag, 11. November 2022 in der Hoffnungskirche in Rheindorf und per Videokonferenz. Die Kreissynode ist das oberste Leitungsgremium des Kirchenkreises. Mitglieder sind die Pfarrerinnen und Pfarrer aller Gemeinden in den Städten Burscheid, Leichlingen, Leverkusen, Langenfeld und Monheim, die Funktionspfarrerinnen und -pfarrer, Presbyterinnen und Presbyter. Die Tagungen sind zweimal jährlich und öffentlich, sofern die Synode nichts anderes beschließt.
Rund 100 Synodale und Gäste haben an den Beratungen teilgenommen. Die Synodalen befassten sich mit dem Bericht des Superintendenten, Anträgen, Klimaschutz und Überlegungen, Menschen zu helfen, die aufgrund der Energiekrise in Not geraten sind.

In seinem Grußwort unterstrich Bürgermeister Bernhard Marewski die Bedeutung der Kirchengemeinden in Leverkusen. „Unsere Kirchen stehen für eine Wertgemeinschaft.“ Beispielsweise sei das Martinsfest, das die Kirchen traditionell gestalten, ein Vorbild für die Gesellschaft.

Weniger als die Hälfte der Deutschen Bevölkerung gehört im Bereich des Kirchenkreises Leverkusen mittlerweile einer der christlichen Kirche an – das entspricht dem Bundestrend. Die Austritte vollziehen sich als langandauernder Prozess. „Die meisten treten aus der Kirche als Institution aus“, sagte Superintendent Bernd-Ekkehart Scholten. „Aber für die Gemeinden verbinden sich Austritte mit Gesichtern, für manche wirkt es wie eine persönliche Kränkung.“
Gründe für Austritte seien unter anderem, dass Menschen sich nicht wahrgenommen fühlten. „Wir sind gefordert, zu zeigen, was uns ausmacht“, appellierte Bernd-Ekkehart Scholten und plädierte für eine realistische Gelassenheit mit dem Kleiner werden, um den Wandel mit klarer Haltung, dem Geist der Kraft und der Liebe und Besonnenheit zu gestalten.

Flüchtende Menschen, Krieg, Klimakatastrophe, Energiekrise, der Umgang mit sexualisierter Gewalt, die Nachwirkungen der Flut im vergangenen Jahr: diese hohe Belastung führt zu einem Gefühl der Überforderung. „Doch unsere Handeln als Kirche hat viel bewirkt“ , so Scholten und er nannte exemplarisch Friedensgebet, Hilfsaktionen, die Aufnahme von Geflüchteten, Angebote wie Sprachkurse durch das FEBW oder auch das Engagement des Diakonischen Werks in der Betreuung und Unterstützung der geflüchteten Menschen.
Das habe gezeigt: Kirche kann schnell handeln, mit guten Ideen und nachhaltiger Umsetzung. Die Gesellschaft brauche an diesen Stellen eine koordinierende Organisation.
 

Auch wenn Corona nicht mehr das beherrschende Thema ist, hat sich die Arbeit in den Gemeinden verändert. Und gerade in der Corona-Zeit habe sich gezeigt wie kurz die (Personal)-Decke ist. „Wir suchen neue Wege und müssen konzeptionell das Was und das Wie überlegen“, sagte Scholten im Hinblick auf Unterstützung, Entlastung oder auch Qualitätssicherung. Ziel sei es, die Stärke der örtlichen Präsenz mit regionaler Ergänzung zu kombinieren. 

Regionale Kooperationsräume

Die Synode verabschiedete einen Antrag zur Bildung regionaler Kooperationsräume

  • In Langenfeld und Monheim
  • In Bergisch-Neukirchen, Burscheid, Leichlingen und Witzhelden
  • An Dhünn, Wupper und Rhein, Leverkusen-Schlebusch, Leverkusen-Steinbüchel, Leverkusen-Mitte und Opladen

Form und Maß können sie beteiligten Gemeinden eigenständig austarieren, da sich die Herausforderungen und Möglichkeiten je unterschiedlich gestalten. Gedacht ist zum Beispiel an übergreifende Konfirmand:innen-Projekte, gemeinsame Treffen der Presbyterien oder das Abstimmen von Vertretungsdiensten.

Zukunftssicherung und Nachhaltigkeit

Im Hinblick auf den Klimaschutz und die Präsenz von Kirche beschloss die Synode das Projekt: „Strategische Immobilienentwicklung in der bergischen Region“ für zwei Jahre. Die Federführung obliegt dem Kirchenkreis Leverkusen, Ziel ist, dass sich weitere benachbarte Kirchenkreise beteiligen. Ein Kompetenzzentrum soll die Leitungsgremien beraten und begleiten, um Lösungen für die Entwicklung eigener Immobilien zu finden, damit sie – unter den Anforderungen des Klimaschutzes -  mindestens kostendeckend im Eigentum gehalten werden können.

Unterstützung für Menschen, die aufgrund der Energiekrise in Not geraten sind

Zusätzlich entstandene Einnahmen aus der Energiepauschale werden für Menschen zur Verfügung gestellt, die von der Energiepreiskrise besonders betroffen sind. Das Geld soll unbürokratisch zur Verfügung gestellt werden, die Gemeinden können dann konkret vor Ort Angebote machen, da sie am bestens selbst einschätzen können, welche Hilfen an welcher Stelle sinnvoll und notwendig sind.
Auch das Diakonische Werk erhält den Finanzanteil, der auf den Kirchenkreis entfällt für Projekte, die Betroffenen zu Gute kommen.

Unter #wärmewinter gibt es eine Fülle von Aktionen und Ideen, an die die Gemeinden anknüpfen können. Beispielsweise werden neben dem konkreten Aufwärmen in geheizten Räumen häufig eine heiße Suppe und eine wärmende Umgebung für Herz und Seele mit Gesprächen, Beratung und Hilfen angeboten.  

Hintergrund:
Das Steuerentlastungsgesetz 2022 sieht neben steuerlichen Entlastungsmaßnahmen die sogenannte Energiepreispauschale von 300 Euro vor. Beschäftigten wurde sie im September 2022 über den Arbeitgeber ausgezahlt. Weil die Energiepauschale einkommensteuerpflichtig ist und die Kirchensteuer als Zuschlag zur Einkommensteuer erhoben wird, führte dieser Auszahlungsweg dazu, dass bei Kirchenmitgliedern auch Kirchensteuer anfällt.

Ein Traktor für die Ukraine: Spendenprojekt

Die Synodalen haben für das Projekt „Ein Traktor für die Ukraine“ gespendet.
Felder in der Ukraine liegen brach, weil Männer aus den Dörfern in die Armee eingezogen wurden. Von diesen Bauern hat die Reformierte Kirche in Transkarpatien Land gepachtet, um es zu bebauen und so zur Ernährung von Hunderten von Menschen beizutragen. Damit dies gelingt, wird dringend ein neuerer und leistungsfähiger Traktor benötigt, die vorhandenen Maschinen sind zu klein und schon fünfzig Jahre als.

Spendenkonto Empfänger: GAW Rheinland
IBAN: DE57 3506 0190 1010 9770 17
Stichwort: Kollekte Synode Leverkusen

Bankinstitut: KD-Bank Duisburg
BIC: GENODED1DKD